Neuigkeiten zur Cystinurie

Folgendes ließ Prof. Leeb von der Uni Bern uns wissen:

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Freunde von Kromfohrländern und Irish Terriern,

an der Universität Bern haben wir in den letzten 10 Jahren intensiv zu möglichen genetischen Risikofaktoren für die Cystinurie bei Kromfohrländern und Irish Terriern geforscht. Sie und die Mitglieder Ihrer Rassezuchtvereine haben uns dabei mit Proben, Daten und wertvollen Ratschlägen unterstützt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte. Leider muss ich aber heute mitteilen, dass unsere Forschungsbemühungen letztendlich gescheitert sind. Wir haben im letzten Jahr noch einmal einen grossen Anlauf genommen, um vorläufige und unsichere Ergebnisse aus früheren Jahren zu bestätigen, aber bei Einbezug von zusätzlichen Hunden konnten wir kein Einziges der vorläufigen Zwischenergebnisse bestätigen. In unseren letzten Analysen hatten wir ca. 200 von Cystinurie betroffene Rüden und mehr als 80 gesunde intakte Rüden. Das ist damit von der Tierzahl eine der grössten Studien, die ich in meiner ganzen wissenschaftlichen Karriere durchgeführt habe.

Als Schussfolgerung aus unserer Forschung bin ich nun ziemlich sicher, dass die Cystinurie beim Kromfohrländer und Irish Terrier keine monogen vererbte Krankheit ist. Ich sehe daher keine Chance, einen Gentest zu entwickeln, bei dem Sie durch Genotypisierung einer einzigen Stelle im Genom eine zuverlässige Aussage über das Cystinurie-Risiko eines Hundes machen können. Ich kann Ihnen daher auch keine Empfehlung geben, wie man die Zucht ggf. optimieren könnte. Falls Sie züchterisch etwas gegen die Cystinurie unternehmen möchten, bleibt aus meiner Sicht nur die Selektion aufgrund phänotypischer Kriterien.

Es tut mir sehr leid, dass ich keine besseren Nachrichten überbringen kann. Es liegt in der Natur der Forschung, dass nicht jedes Forschungsprojekt zum Erfolg führt.

Ich möchte mich noch einmal für Ihre Unterstützung in der Vergangenheit bedanken und verbleibe

mit freundlichen Grüssen

Tosso Leeb